GÖCEK 2012 (8)



7.  Tag (Freitag, 15.06.2012)  FETHIYE – GÖCEK

An diesem Morgen geniessen wir den Pool ausgiebig. Ist mal was anderes mit Süsswasser. Wir haben es nicht eilig. Die letzte Etappe zurück nach Göcek ist wiederum kurz. Wir müssen nur darauf achten, dass wir spätestens um 1700 Uhr zurück sind.
So fahren wir erst um 1125 Uhr los. Neptun kriegt sofort eine (letzte) grosse Portion vom üblichen  Getränk. 

Er wird sich dankbar zeigen, denn nachdem wir die lange Hafeneinfahrt hinter uns gelassen haben, treffen wir eine schöne Brise von 4 Bft. an. Sofort gehen die Segel hoch.
Bald lässt der Wind nach und wir versuchen, weiter hinaus zu fahren. Da scheint es etwas mehr Wind zu geben. Und wirklich, bald pfeifen uns 5 – 6 Bft. um die Ohren. Jetzt müssen wir doch tatsächlich am letzten Tag – zum ersten Mal in dieser Woche – die Genua reffen. Das soll wohl das Abschiedsgeschenk von Neptun sein. Wir geniessen so die letzten Stunden auf dem Meer in vollen Zügen.



Leider müssen wir allzu schnell wieder umkehren, damit wir rechtzeitig in Göcek sind. Dadurch segeln wir zurück in ein Gebiet, wo es weniger Wind hat. Trotzdem schaffen wir es bis ca. 3 Meilen vor den Hafen mit Windkraft. Hier wird es wieder etwas eng. Alle Charterboote wollen zurück und müssen eine enge Durchfahrt passieren. Also packen wir definitiv zusammen und starten den Motor.
Bald nähern wir uns der Tankstelle und warten, bis wir an der Reihe sind. Es wird hier nicht nur Diesel aufgefüllt, sondern auch der Schmutzwassertank abgesaugt. Das muss unbedingt sein, damit dies auf der „Blue Card“ elektronisch vermerkt wird und die nächste Crew wieder ein Transitlog erhält. Beim Wegfahren gibt es fast noch eine Kollision mit einer anderen Segelyacht. Die Angestellten haben uns beide das o.K. für die Weiterfahrt gegeben, also fahren beide zusammen los. Nur ein beherztes Bremsmanöver kann verhindern, dass sich die beiden Boote berühren.
Jetzt werden wir an einen Anlegeplatz eingewiesen. 
Dann machen wir uns hinter die letzten Vorräte. Die letzten Bierdosen werden hervorgeholt, ebenso die letzten Pistazien und auch die letzten Melonenschnitze müssen dran glauben. Diese riesige Melone hat für die ganze Woche gereicht! Das mit den kaputten Pistazien-Fingernägeln bzw. Hornhaut an den Fingern scheint nicht so schlimm zu sein. Aber die feinen Pistazien werden wir in der nahen Zukunft wohl alle vermissen.
Jetzt geht es endgültig ans zusammenpacken. Zum Fahnenmarsch wird die Schweizerfahne eingerollt. 
Dann packt auch jeder seine persönlichen Sachen zusammen und schon sind wir bereit, im nahen Restaurant ein Nachtessen zu geniessen.
Wir schlagen nochmals richtig zu und lassen unseren Gaumen verwöhnen. 
Der Service, der überhaupt nicht funktioniert, stört uns nicht weiter, denn das Essen schmeckt hervorragend. Und dazu passt ein türkischer Wein mit dem klangvollen Namen „Terra Bogazkere-Öküzgözü“. Die Rechnung muss dann genau kontrolliert werden. Und tatsächlich, es haben sich mehrere Fehler eingeschlichen. Wir verlangen eine neue Rechnung, doch auch diese ist noch nicht ganz i.O. Dafür entschädigt uns die Präsentation der Rechnung. Sie kommt nämlich in einer niedlichen kleinen Schachtel daher, die mit vielen Muscheln verziert ist. Liebevoll rollen wir unsere Banknoten zusammen, damit sie auch schön in der Schachtel Platz haben.

Die Bar lassen wir heute schnöde liegen und gehen gleich zurück aufs Boot. Wir wollen auch noch die allerletzten Getränke vernichten. Und allzu lange sollten wir nicht wach bleiben, denn morgen müssen wir bereits vor 0900 Uhr das Boot verlassen haben.

Tagesweg: Motor 4 / Segeln 18 / Total 22 Meilen


 Total:       Motor 66 / Segeln 87 / Total 153 Meilen

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