KROATIEN 2013 (15)



15. Tag (Samstag, 06.07.2013)  DUBROVNIK – WIEN – ZUERICH

Auf dem Boot ist alles bereit. Heute nehmen wir das Frühstück im Marina-Restaurant ein. Und da wir ja sowieso nichts anderes zu tun haben, bleiben wir hier sitzen bis es Zeit ist, zum bestellten Taxi zu gehen. Als wir da ankommen, ist unser Gepäck bereits eingeladen. Der Taxifahrer drängt zur Eile und beschwert sich, dass wir zu spät kommen. Die anderen Gäste sitzen schon im Kleinbus. Hä?! Das verstehen wir nicht. Wir erklären dem Fahrer, dass wir genau zur abgemachten Zeit hier sind. Es gibt also keinen Grund, ungehalten zu sein. Er brummt etwas und fährt dann los, wie wenn er einen Ferrari unter seinem Sitz hätte.
Wir kümmern uns nicht darum und werfen einen letzten Blick auf das Meer. Man sieht es immer wieder, weil uns die Fahrt der Küste entlang führt. 
Viel zu schnell kommen wir am Flughafen an. Nach dem Einchecken müssen wir natürlich noch etwas warten. Unser Flug geht um 14:55 Uhr nach Wien. Wir sind pünktlich. So wird auch der Anschluss von Wien nach Zürich klappen.
In Wien gibt es wieder die lustige Sicherheitskontrolle. Die Oesterreicher haben da wirklich eine sehr eigene, aber nicht unsympathische Art.
Gemäss Plan kommen wir um 17:35 Uhr in Zürich an. Auch das stimmt ziemlich genau. Nach der Gepäckausgabe machen sich alle auf den Heimweg. Eine schöne Woche ist zu Ende.

KROATIEN 2013 (14)




14. Tag (Freitag, 05.07.2013)  OKUKLJE – DUBROVNIK


Der eine Frühaufsteher kann es nicht lassen. Er muss auch heute Morgen auf einen Berg hinauf. Bis zur kleinen Kirche führt sein Weg. Da kann er die Aussicht geniessen und sehen, dass in der Zwischenzeit auch wir anderen Schlafmützen aufgestanden sind.
Um 10:00 Uhr sind wir bereit und verlassen die idyllische Bucht. Den letzten Segeltag wollen wir nochmals voll auskosten. Deshalb hissen wir die Segel schon beim kleinsten Windhauch. Dazwischen müssen wir halt den Motor zu Hilfe nehmen, aber am Nachmittag meint es Neptun nochmals gut mit uns. Bei 3 Bft. geniessen wir das lautlose Dahingleiten. 

Nur allzu bald nähern wir uns Dubrovnik. Der Törn neigt sich dem Ende zu. Schon ist die grosse Brücke in Sicht. Da müssen wir unten durch und dann den Schlauch nach hinten fahren. Zuhinterst ist dann unser Heimathafen, die ACI Marina. Doch zunächst bestaunen wir neben der Einfahrt gleich 2 grosse Kreuzfahrtschiffe. So ist wohl anzunehmen, dass in Dubrovnik Hochbetrieb ist. 

Wir sind offenbar die einzigen, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, denn wir werden laufend von anderen Booten überholt. An der Tankstelle ist trotzdem kein Gedränge. Wir müssen nur kurz warten. Sie ist an der Aussenmole des Hafens. Deshalb müssen wir nach dem Auffüllen umkehren, um zu unserem Platz zu gelangen. Wir sind gerade dahin unterwegs, als plötzlich – wir stehenbleiben. Aufgelaufen im Schlick. Sehr schön. Warum denn das? Im Hafenbuch ist nichts erwähnt, die Seekarte zeigt auch nichts. Aber da vorne ist eine Boje. Die hätten wir besser beachtet! Nun, zuerst versuchen wir mit voller Kraft rückwärts zu fahren – nichts bewegt sich. Dann versuchen wir, durch Gewichtsverlagerung das Boot hinauszumanövrieren – nichts bewegt sich. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als bei unserem Vercharterer anzurufen und um Hilfe zu bitten. Es dauert nicht lange, da kommt der Angestellte von Ecker Yachting zur Tankstelle. Er steigt auf ein anderes Boot der Flotte und fährt dann zu uns. Schnell eine Leinenverbindung hergestellt und im Nu sind wir von unserer unangenehmen Lage befreit. Glück gehabt. Weiter ist nichts passiert. Der Angestellte hat nur gelacht und gesagt, dass wir nicht die ersten sind, denen das passiert.

Um 16:15 Uhr sind wir endgültig an unserem Platz angekommen. Das letzte Bier schmeckt nach diesem Schreck besonders gut. Langsam müssen wir anfangen zusammenzupacken. Wir können zwar noch den Abend ausgiebig geniessen, aber morgen Nachmittag geht unser Flug zurück.

Das Taxi bringt uns nahe in die Stadt, bzw. in die Nähe davon. Den letzten Rest müssen wir marschieren. Es gibt einen Verkehrsstau, der es unmöglich macht, weiterzukommen. Macht nichts, es ist ja nicht mehr weit.

Wir gehen über die Plätze und durch die engen Gassen und bewundern die alten Gemäuer. Dubrovnik ist voller Leben. Die Gartenrestaurants sind gut besucht. Aber keine Bange; auch wir finden einen freien Tisch. Nach dem Nachtessen geniessen wir den lauschigen Abend mit einem Spaziergang durch die Stadt. Wir steigen ein paar Treppen hinauf, zwängen uns durch ein kleines Tor und finden uns in einer bemerkenswerten Bar wieder. Sie ist an der Klippe angelegt. Es ist steil hier und es gibt nur eine schmale Terrasse mit ein paar kleinen Tischen und Stühlen. Aber dafür hat man einen tollen Ausblick auf das Meer. Und während wir unseren Drink schlürfen, fährt ein grosses Kreuzfahrtschiff gleich vor unserer Nase vorbei. Sehr beeindruckend in der Nacht mit den vielen Lichtern. 
Aber irgendwann ist es dann doch Zeit, zum Boot zurückzugehen. Diesmal hat das Taxi freie Fahrt. Auf unserer „Comet“ machen wir uns über die letzten Vorräte her und lassen die Woche nochmals in schönster Seemannsgarn-Manier passieren.



Tagesweg: Motor 14.0 / Segeln 10.0 / Total 26.0 Meilen



TOTAL 2. Woche: Motor 90.0 / Segeln 62.0 / Total 152.0 Meilen

 GESAMTTOTAL 1. + 2. Woche: Motor 181.1 / Segeln 117.2 / Total 298.3 Meilen

KROATIEN 2013 (13)



13. Tag (Donnerstag, 04.07.2013)  POLACE – OKUKLJE (MLJET)

Bereits um 07:00 Uhr machen sich drei von uns auf, die Insel zu erkunden. Einer bleibt auf dem Boot zurück. Selbstverständlich gehen wir den Hügel hinauf und versuchen, einen Blick auf die andere Seite zu werfen. Das ist aber gar nicht einfach. Immer wieder führt der Weg um eine Ecke und wir denken: da ist es fertig. Leider Nein. Hunger und Durst melden sich. So kehren wir dann irgendwann um. Trotzdem bleibt auf unserer Wanderung Zeit, die raffinierten Wassersammelstellen zu bewundern.
Zurück auf dem Boot genehmigen wir uns ein ausgiebiges Frühstück. 
Das haben offenbar auch die Möwen gemerkt. Sie ziehen in der Nähe ihre Kreise. Doch nein, es sind nicht unsere Brosamen, die sie interessieren, denn der Hilfskoch des Restaurants hat ein paar Fische in einem Kübel gewaschen und nachher auf den Steg gestellt. Das ist natürlich ein verlockendes Angebot für unsere gefiederten Freunde. Eine Möwe ist besonders frech und traut sich an den Kübel heran. Immer wieder versucht sie, einen Fisch herauszuziehen. Endlich ist sie erfolgreich. Zunächst wird die Beute noch auf dem Steg begutachtet, dann fliegt sie triumphierend mit dem grossen Fisch im Schnabel davon. Wir mögen es ihr gönnen, glauben jetzt aber zu wissen, wieso der Fisch hier so teuer ist. Kunststück, wenn die Möwen die besten Stücke holen.
Um 10:00 Uhr haben wir klar Schiff gemacht und sind bereit zum Ablegen. Wir sind wohl etwa die letzten Tagesgäste, die den Ort verlassen. Wir brauchen uns überhaupt nicht zu beeilen. Die heutige geplante Etappe ist nicht gross. Die Bucht von Okuklje (kennt der Skipper noch von der ersten Woche) ist auf der gleichen Insel (Mljet) zu finden. So tuckern wir langsam zwischen den vorgelagerten Inseln hindurch.
Das Wetter ist wieder etwa wie gestern. Schön, aber wenig Wind. Deshalb machen wir auch heute wieder einen Badestopp auf hoher See. 
Nachher folgt selbstverständlich ein währschaftes z’Zvieri. Die Raucher schmauchen gemütlich eine Pfeife oder ziehen genüsslich an einer Zigarette. 
Obwohl wir uns wirklich nicht beeilen, haben wir bereits um 15:45 Uhr bei der Konoba Baro in Okuklje angelegt. Der Skipper freut sich bereits wieder auf die Muscheln. Doch zuerst machen wir das übliche Landprogramm: Baden, Spaziergang durch die Bucht, Apéro-Bier.
Am Abend geht dann die Schlemmerei los. Muscheln, Fisch, Meeresfrüchte, Dessert – das volle Programm. 

Alles wird verputzt und auch ein Verteiler darf nicht fehlen. Jetzt sind wir gespannt auf die Rechnung. Ha, endlich wieder in einem vernünftigen Rahmen. Es gibt sie doch noch, die wirklich schönen Plätze, die man in bester Erinnerung behalten wird.

Tagesweg: Motor 14.0 / Segeln 2.0 / Total 16.0 Meilen

KROATIEN 2013 (12)



12. Tag (Mittwoch, 03.07.2013)  ZAKOPLATICE – POLACE (MLJET)

Die beiden Frühaufsteher brauchen offenbar ihren täglichen Morgenspaziergang. Die anderen lassen den Tag etwas gemütlicher angehen und machen das Frühstück bereit. Um 09:45 geht’s los.
Wetteraussichten: Hoch über der Adria schwächt sich ab, schwach windig aus variablen Richtungen. So werden wir auch heute eher weniger segeln. Die Gelegenheit benützen wir für einen Badehalt auf hoher See. 
Ist doch auch schön. Nach der Süsswasserdusche und dem Trocknen an der Sonne gibt es zu Feier des Tages ein z’Vieri-Plättli. Was will man mehr?
Als gutes Zeichen von Neptun (wir haben ihn auch immer wieder gut gefüttert) werten wir die Sichtung von Delfinen. Sie sind zwar ziemlich weit weg und wir müssen uns schon anstrengen, damit wir sie überhaupt sehen – aber immerhin.
Dann nähern wir uns der Insel Mljet. Die Einfahrt in die Bucht nach Polace geht um ein paar kleine vorgelagerte Inseln herum. Das sieht sehr idyllisch aus. Man merkt, dass hier ein Nationalpark ist. Schönste Natur. Um 15:00 Uhr legen wir bei der Konoba „Bourbon“ an.
Nach dem Anlegerbier erkunden wir die nahe Umgebung. Auch hier sind wir nicht die einzigen Gäste. Viele Touristen kommen mit der Fähre vom Festland herüber und wollen in die Natur des Nationalparks. Wir kümmern uns nicht darum, sondern suchen uns einen schattigen Platz, wo wir gemütlich ein Bier trinken. Dabei schauen wir den Profis von der Fähre zu, wie sie das Ablegemanöver bewerkstelligen. Ja, die machen es nicht zum ersten Mal. Doch halt, da kommen noch ein paar Nachzügler. Maschine Stopp! Die Leinen werden nochmals am Land festgemacht, sodass auch diese Gäste einsteigen können. Dann geht es aber schnell. Leinen los und schon bald ist die Fähre verschwunden.
Im Dorf fällt uns ein lustiges, ganz verziertes Auto auf. Das kann man sogar mieten. Da wir aber nur für einen Abend und eine Nacht bleiben, fahren wir nicht damit herum, sondern bewundern es nur. 
Am Schluss der Bucht bestaunen wir einige Ruinen aus grauer Vorzeit. Hier war offenbar schon früher einiges los.
Das Nachtessen ist gut. Aber der hohe Preis, den wir gestern bezahlt haben, wird nochmals übertroffen und ist eigentlich nicht gerechtfertigt. Nun ja, wenn man sich nicht auskennt, trifft man in den Ferien halt auch solche Lokale. Nach einem Schnaps an der Bar ist alles wieder ok.
Nach dem Essen machen wir nochmals einen kleinen Spaziergang.

Tagesweg: Motor 17.5 / Segeln 8.0 / Total 25.5 Meilen