ALGARVE 2013 (12)


Nachsegeln (Sonntag, 09.06.2013) VIERWALDSTAETTERSEE

Wir sind Gast auf dem Boot des ausgefallenen Crewmitgliedes. Schön, dass es ihm wieder gut geht, so können wir ihm die Abenteuer unseres Algarve-Törns detailliert schildern. Vielleicht ist auch noch etwas Seemannsgarn dabei, aber das gehört natürlich dazu. Auf jeden Fall haben wir Sagres-Bier dabei. Das bringt ein paar Erinnerungen zurück.
Doch halt! Unser Skipper ist nicht dabei. Warum ist er denn so kurzfristig ausgestiegen? Na klar doch, er will bei der Geburt seines Sohnes dabei sein. Am Nachmittag erhalten wir dann die Bestätigung. Das ist eine dicke Zigarre wert! 
Ob der kleine wohl auch Spass haben wird am Segeln und am Tauchen?
Wir erkunden den Urnersee, und hier vor allem eine felsige Ecke, die ein gutes Echo zurückwirft. Dann fahren wir auch noch ein Stück nach Westen, bevor es wieder zurück in den Hafen geht. In den 6 1/2 Stunden haben wir 15.3 Meilen gemacht.

ALGARVE 2013 (11)

10.  Tag (Sonntag, 12.05.2013)  LAGOS - LISSABON - ZUERICH

Heute müssen wir Abschied nehmen vom Meer. Ob der Zug wohl pünktlich fährt? Ja, sicher! Um 0900 Uhr geht die Reise wie geplant los.

Auch das Umsteigen in Tunes klappt bestens. 

Um 1030 Uhr geht es planmässig weiter Richtung Lissabon. Wir freuen uns auf die schnelle Zugfahrt. Zunächst fahren wir aber in der kurvenreichen Strecke in den Bergen. Da geht es noch nicht so schnell. Doch endlich: geschafft! Jetzt kann es mit der Hochgeschwindigkeit losgehen. Aber was ist das? Wir bleiben mitten im Niemandsland stehen. Wir werden informiert, dass die Lokomotive ein Problem hat. Hoppla, das kann dauern. Gut, dass unser Flug erst abends um 1900 Uhr geht. So können wir beruhigt warten und müssen nicht nervös werden. Den Flug werden wir sicher noch erreichen. Auch funktioniert die Klimaanlage und wir haben genügend Getränke. Alles kein Problem.

Nach ca. 1 Stunde geht es dann weiter. In Lissabon steigen wir um in die U-Bahn (da kennen wir uns ja gut aus) und fahren zum Flughafen. Hier geht die grosse Warterei los.

Endlich ist es dann soweit. Wir können in den Bus einsteigen, der uns zum Flugzeug bringt. Doch wo fährt der hin? Wir machen nicht nur eine Flughafentour. Fahren wir da nicht auf einer normalen Landstrasse? Weit draussen ist unser Flugzeug parkiert. Das müssen wir unbedingt auf einem Foto festhalten. Beim Umsteigen vom Bus in den Flieger wird die Kamera gezückt. Doch sofort ist ein Angestellter hier und macht uns klar, dass hier keine Fotos gemacht werden dürfen. Häää?!?!

Es dauert eine Weile, bis wir auf der Startpiste ankommen. Während des Fluges können wir ein wunderbares Abendrot bewundern. 

Zum Abendessen gibt es – nein, kein PiriPiri.

Da es schon spät ist bei unserer Ankunft in Kloten, machen sich alle sofort auf den Heimweg. Es gilt, den letzten Zug nicht zu verpassen. Wir sehen uns ja bald wieder beim Nachsegeln…

ALGARVE 2013 (10)



9. Tag (Samstag, 11.05.2013)  PORTIMAO - LAGOS

Neptun meint es heute noch einmal richtig gut mit uns. 4 Bft. – 5 Bft. – 6 Bft.: herrlich. 
Heute versuchen wir, etwas später zu reffen und so den wunderbaren Segeltag bei herrlichem Sonnenschein voll auszukosten. 
Auch ein paar dicht aufeinanderfolgende Wenden, nur so zum Spass, werden fast profimässig gemacht. Was will man mehr!
Leider hat auch der grösste Spass ein Ende. Also zum letzten Mal: Segel zusammenpacken, Motor laufen lassen und zurück in den Hafen. Auf dem Weg dorthin fahren wir an einer Gruppe von „Optimisten“ vorbei, die hier am Trainieren sind. Ganz schön mutig von den jungen Seefahrern, mit ihren kleinen Nussschalen bei diesem Wind hinaus zu fahren. Ist vielleicht ein zukünftiger Weltmeister dabei?
Wir fahren den Kanal hinauf und werden dabei durch ein Touristenboot überholt. Es hat offenbar einen Ausflug zu den nahen Grotten gemacht. Die Gäste sehen etwas gestresst aus. Vielleicht war der eine oder andere etwas seekrank? Das könnte durchaus sein, da draussen wird man schon ein bisschen durchgeschüttelt. Der gequälte Blick weist darauf hin. Nur der Bootsführer lächelt vielsagend zu uns herüber.

Am Ende des Kanals, gleich vor dem eigentlichen Hafen, erreichen wir die Tankstelle. Während wir auf den Tankwart warten, melden wir uns an der Reception zurück. 
Die Empfangsdame fragt uns, ob wir das Boot selbst an den Anlegeplatz bringen wollen, oder ob ein Mitarbeiter des Vercharterers das für uns übernehmen soll. Wir nehmen das Angebot dankend an.
Es ist lustig einmal einem richtigen Profi zuzusehen, wie er auf „unserem“ Boot alle Leinen bereitmacht für das Ablegemanöver und ganz ruhig wegfährt. Die Zugbrücke öffnet sich wieder für uns und wir fahren an unseren Platz. Zum letzten Mal wird das Boot vertäut.
Jetzt machen wir uns über die letzten Reste unserer Vorräte her. Auch das Logbuch wird ordnungsgemäss abgeschlossen. Noch eine warme Dusche, dann sind wir bereit für unseren letzten Abend in Portugal. Zuerst wollen wir einen Apéro nehmen also gehen wir zu „Cameron Diaz“. Sie ist nicht guter Laune und schaut sehr verschlafen aus der Wäsche. Also reissen wir uns schnell los und suchen eine Fressbeiz in der Stadt.
Wir finden ein kleines, familiäres Restaurant. Es scheinen nur Einheimische hier zu sein. Der Kellner (oder Koch, oder Inhaber, oder alles zusammen) hat sich offenbar zum Ziel gesetzt, uns Touristen etwas ganz Besonderes zu bieten. Zunächst gibt es – noch bevor die Getränke serviert werden – nein, nicht Salznüsse, sondern Salamischeiben. Eigentlich nichts aussergewöhnliches, wenn sie nicht brennen würden! Ja, sie sind flambiert. 
Ein toller Einstieg in den Abend. Auch die nachfolgenden Speisen (unser Kojengast nimmt etwas mit PiriPiri) sind wieder ganz hervorragend. Ebenso der Hauswein. Ja, wir werden die Küche der Algarve in bester Erinnerung behalten. Zum Schluss wird abgerechnet. Der Wirt lässt nicht einfach einen Zettel aus der Kasse, nein, er schreibt alles von Hand, nein, nicht auf einen Zettel, sondern gleich auf das Papiertischtuch. Unser Kassier schaut etwas skeptisch aber die Abrechnung hat schlussendlich sicher schon gestimmt. Der Totalbetrag war auf jeden Fall nicht zu hoch!
Auf dem Rückweg zum Boot schauen wir noch in die eine oder andere Bar hinein. Etwas länger bleiben wir in der letzten Bar im Hafen sitzen. Hier gibt es tolle Stimmung mit Musik. So klingt unser letzten Abend in der Algarve aus.

Tagesweg: Motor 3.2 / Segeln 16.2 / Total 19.4 Meilen


ALGARVE 2013 (9)


8. Tag (Freitag, 10.05.2013)  ALBUFEIRA - PORTIMAO

Heute Morgen lassen wir uns etwas länger Zeit als gestern. Wir wollen ja zurück in unseren Ferien-Rhythmus kommen. Aber irgendwann schwebt doch ein Duft von frisch gebrautem Kaffee durch das Boot. Dem kann niemand widerstehen und einer nach dem anderen kriecht aus seiner Koje.
Die Windprognosen lassen uns einen entspannten Segeltag erwarten. Es sind 3 – 4 Bft. vorausgesagt. Also weniger als gestern. Das soll uns nicht stören. Solange wir den Motor nicht brauchen, sind wir glücklich.
Zuerst müssen wir durch den engen Kanal fahren und uns dann zwischen den Fischerbooten durchschlängeln. Kein Problem, wir haben im Vorbeifahren sogar noch Musse, uns die malerischen Gefährte in Ruhe anzusehen. 
Doch bald sind wir wieder auf dem Meer und mit etwas Abstand zur Küste nimmt auch der Wind zu. Also: Motor aus, Segel hissen.
Der Wind dreht von NW nach SW. Das heisst, solange wir dieser Winddrehung folgen, fahren wir immer weiter von der Küste weg. Das ist gut, denn wir trafen bis jetzt weiter draussen immer mehr Wind an. Aber irgendwann müssen wir halt trotzdem wenden, damit wir zurück in den sicheren Hafen gelangen.
Portimao kennen wir ja schon. Wir erhalten auch wieder den gleichen Liegeplatz wie vor 3 Tagen. Auch die Nachbarn (diese Rennmaschinen) sind noch die gleichen. Nun, es ist erst 1600 Uhr und wir haben noch vieeeeel Benzin im Tank des Dinghy-Motors. Dieser muss doch noch leer gefahren werden, oder? Also beschliessen wir, auf die andere Seite der Bucht zu fahren. Das wird ein Spass! Nur der Kajütengast traut dieser Sache nicht ganz und bleibt im Boot zurück.
Der Pilot gibt sich ehrlich Mühe, so zu fahren, dass die Passagiere möglichst trocken bleiben. Das ist bei diesem Wellengang leider nicht möglich, tut aber der guten Stimmung keinen Abbruch. Nach einer Besichtigungstour den Felswänden entlang, ziehen wir das Dinghy auf den Sandstrand gleich vor einer gemütlichen Strandbar. Hier genehmigen wir uns ein kühles Bier (zur Abwechslung mal nicht ein „Sagres“, sondern ein „Super Bock“). Herrlich, sich auf einem bequemen Sitzsack in der Sonne zu räkeln. Was will man mehr!

Auf der Rückfahrt setzt sich ein anderer ans Steuer. Ha, jetzt erhält auch der vorherige Steuermann eine kühle Dusche! Also wird es Zeit, sich im Hafen eine richtige, warme Dusche zu gönnen und all das Salzwasser abzuwaschen. So jetzt müssen wir uns noch entscheiden, wohin wir heute Abend gehen wollen.
Wir entscheiden uns, eine etwas längere Taxifahrt in Kauf zu nehmen als letztes Mal und in ein Quartier zu fahren, das auf der anderen Seite des Flusses liegt. Das lohnt sich. Nur schon die Fahrt über die Brücke und die Aussicht von oben auf das Quartier ist beeindruckend.
Wir schlendern etwas am Strand entlang und bewundern die vielen Reusen, die hier herumliegen. Weiter geht’s durch idyllische Gassen bis wir an einem Lokal landen, das uns sympathisch scheint. Die Tische sind draussen in der Gasse aufgestellt. So können wir den lauschigen Abend geniessen.
Ach ja, das Essen war wiederum ganz hervorragend! Der Kajütengast nimmt etwas mit PiriPiri.

Tagesweg: Motor 4.4 / Segeln 21.0 / Total 25.4 Meilen

ALGARVE 2013 (8)


7. Tag (Donnerstag, 09.05.2013)  VILAMOURA - ALBUFEIRA

Ja, wir müssen wieder ordnungsgemäss auschecken. Vilamoura hat irgendwie etwas mit Zoll / Ein- und Ausreise zu tun. Also können wir nicht einfach wegfahren, sondern müssen nochmals bei der Reception vorbei. Und wieder werden die Pässe kontrolliert. Natürlich ist alles in Ordnung, sodass wir beruhigt aufs Meer hinausfahren können. Ein weiterer wundervoller Segeltag erwartet uns.
Wir wollen heute weiter nach Südosten und mal schauen, ob wir bis nach Faro hineinfahren können. Es gibt da vorgelagerte Lagunen in einem Naturschutzgebiet, das sehr schön sein soll. Sobald wir etwas Wind haben, werden die Segel gehisst. Wind von Westen – das passt ideal. Auch wenn es am Anfang nur 2 Bft. sind, kommen wir doch zügig vorwärts. Es geht auch nicht lange, da sind es bereits wieder 4 Bft. – herrlich!
Bei diesen idealen Bedingungen können wir nochmals in Ruhe detailliert die Tidentabellen studieren. Für eine Einfahrt in die Lagune ist das wichtig, es gibt nicht immer genügend Wassertiefe. Dabei kommen wir zum Schluss, dass es keinen Sinn macht, bis nach Faro zu segeln. Hochwasser ist um 1430 Uhr und nur dann können wir hineinfahren. Das ist ja eigentlich noch o.k., aber irgendwann müssen wir ja wieder raus. Und da wir nicht am Morgen um 0200 Uhr losfahren möchten, sind wir bis am nächsten Nachmittag im Hafen blockiert. Auch das wäre kein Problem, wenn wir genügend Zeit hätten. Aber wir müssen leider schon wieder daran denken, dass sich unsere Ferien bereits dem Ende nähern. Deshalb entschliessen wir uns, umzukehren.
Um 1300 Uhr ist es dann soweit. Wir erreichen unseren östlichsten Punkt. Nachdem wir sowieso einer grossen Fischfarm ausweichen müssen, wenden wir den Bug unserer „Just Impression“ zurück nach Westen. Neptun meint es gut mit uns und schickt uns immer mehr Wind, sodass wir laufend immer mehr reffen müssen. Ist doch super! Wir geniessen den Tag in vollen Zügen.
Nächster Halt ist in Albufeira. Wir müssen uns konzentrieren, denn hinter den vorgelagerten Wellenbrechern sind viele Fischerboote vor Anker. Da müssen wir genau schauen, dass wir die Einfahrt in den Kanal zum Hafen finden. Aber alles klappt und wir legen wie immer an der Reception an, die sich am Ende des Kanals befindet. 
Wie immer erhalten wir einen Platz zugewiesen und bezahlen die Hafengebühr (mit EUR 15.20 billig wie immer) und machen uns sogleich auf, definitiv im Hafen anzulegen.
Bei Sonnenuntergang machen wir uns auf den Weg in die Stadt. 
Die ist leider etwas weit entfernt, sodass ein kleiner Fussmarsch angesagt ist. Macht nichts, wir sind ja fit und sind sicher, dass wir wieder ein gutes Restaurant finden werden. Das ist dann tatsächlich auch der Fall und wir schlagen uns wie immer die Bäuche voll. Auch dieses Mal macht uns die Speisekarte die Auswahl nicht leicht. 
Unser Kajütengast entdeckt ein köstliches Gericht mit PiriPiri – mmmhhhh! Bedienung und Lokal ist wie immer hervorragend. Wir geniessen die Atmosphäre und bewundern auch die schönen Keramikbilder an der Wand. Da haben wir es wieder bestens getroffen.
Jetzt schlendern wir noch etwas in den Gassen herum. Da hören wir Musik aus einem Lokal. Mal sehen, ob es richtige, original portugiesische Musik ist. Also sofort hinein! Der Kajütengast verabschiedet sich vorher. Er braucht seinen Schönheitsschlaf. In der Bar sind fast nur englische Touristen anzutreffen. Und auch der Musikant scheint ein Engländer zu sein, mindestens hat er sein Repertoire ganz auf diese Kundschaft ausgerichtet. 
Also nichts mit portugiesischer Folksmusik. Das stört uns nicht, denn es ist eine gute Stimmung und wir trinken noch ein paar Bier… Für den Weg zurück in den Hafen leisten wir uns ein Taxi.

Tagesweg: Motor 7.3 / Segeln 33.0 / Total 40.3 Meilen