3. Tag (Sonntag, 05.05.2013) LAGOS
Heute
können wir ausschlafen. Das Boot kann erst um 18 Uhr übernommen werden. Also
gibt es keinen Grund zur Eile.
Am
Hafen angekommen, gehen wir zuerst zu unserem Vercharterer und deponieren unser
Gepäck im Büro. Der Chef ist zwar nicht hier, aber der Angestellte betreut uns
bestens. Das ist auch die Gelegenheit, sich ein paar Revierinformationen aus
erster Hand zu beschaffen. Dabei erfahren wir, dass wir einige Häfen nur
anlaufen können, wenn Hochwasser ist. Und zwar wird das immer wichtiger, je
weiter wir nach Osten kommen. Und Achtung auf die Fischernetze, die in grosser
Zahl auf dem Meer anzutreffen sind! Nun, da die Wetterpropheten eher mässigen
bis wenig Wind voraussagen, werden wir wohl doch nicht ganz nach Cadiz
gelangen, vielleicht nicht mal bis zur Spanischen Grenze. Auch ein Nachtschlag
scheint unter den gegebenen Umständen nicht gerade sinnvoll zu sein… Fragen
über Fragen…
Zunächst
geht es aber in unsere Lieblingsbar, wir haben nämlich Durst! Leider ist
„Cameron Diaz“ nicht hier. Macht nichts, wir geniessen den Ausblick auf den
Hafen und diskutieren, wie wir die nächste Woche gestalten wollen. Endlich
haben wir einen groben Plan. So können wir uns dem gemütlichen Teil widmen und
machen uns auf den Weg in die Stadt.
Hier
sieht es etwas anders aus als gestern Nacht. Kein Partyvolk, sondern Familien
mit Kindern sind anzutreffen. Wir schlendern etwas herum und entscheiden uns
dann schliesslich für eine Gartenbeiz mit Glacé-Stand. Der kleine Hunger hat
sich nämlich gemeldet. Diesem muss natürlich Genüge getan werden. Etwas
Leichtes wäre richtig und zum Dessert gibt es – Glacé.
Die
Zeit vergeht schneller als gedacht und so machen wir uns bald wieder auf den
Weg zurück zum Hafen. In der Zwischenzeit ist auch der Chef eingetroffen. Auch
er hat uns ein paar Tips über das Revier. Ganz so dramatisch tönt es bei ihm
nicht, was die Einfahrten bei Hochwasser betrifft. Nun, wir werden sehen und
vor allem kommen wir nicht darum herum, die Situation selbst vor Ort
einzuschätzen. Der Angestellte macht uns noch auf eine neue Möglichkeit
aufmerksam. Wir könnten im Westen in einem Hafen, der eigentlich nicht geeignet
ist für unser Boot (Sagres), eine Boje benützen. Er kennt da jemanden, dessen
Boot jetzt nicht hier ist und bietet an,
diesen Kollegen anzurufen und uns anzukündigen. Daraufhin gibt er uns eine
genaue Beschreibung, wo diese Boje zu finden ist. Diese Variante scheint uns
interessant. So werden unsere Reisepläne ein weiteres Mal revidiert.
Jetzt
wollen wir aber „unser“ Boot übernehmen. Es heisst „Just Impression“ und
beeindruckt uns schon ein bisschen. Sieht gut aus. Wir werden detailliert
instruiert und überprüfen alles. Auch das Voltmeter kommt zum Einsatz. Alles
o.k. Doch da finden wir doch noch eine kleine Unzulänglichkeit: Die Reserve
Gasflasche ist praktisch leer, ebenso diejenige, die angeschlossen ist. Da muss
noch was ergänzt werden. Im Weiteren haben wir uns nun doch entschlossen, ein
Dinghy mitzunehmen. Sonst können wir ja nicht von der Boje in Sagres an Land.
Aber wo platzieren wir den Dinghy-Motor? Es ist keine Halterung dafür
vorhanden! Der Angestellte erklärt, dass der Laden mit den notwendigen
Ersatzteilen schon geschlossen hat. Er wird den Job aber gleich am Morgen
erledigen. Sicher? Sicher!
Die
Kojen sind schnell bezogen. Jetzt müssen wir noch für Speis und Trank sorgen.
Also schnappen wir uns einen Handwagen und machen uns auf den Weg zum
Supermarkt. Es dauert eine ganze Weile, bis wir alles gefunden haben, was wir
wollen.
Jetzt wird alles verstaut, die Betten werden bereitgemacht, jeder hat
noch etwas zu tun. Dann gibt’s einen Schlummertrunk (oder zwei). Irgendwann ist
Ruhe im Schiff.
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