Nachdem wir auch eine vorgelagerte Insel passiert haben,
setzen wir die Segel. Wir haben 3 Bft., was ideal ist für den ersten Tag. So
nähern wir uns langsam einer kleinen Insel. Der Leuchtturm und die
dazugehörenden Bauten faszinieren uns. Vor allem auch weil es scheint, dass es
für das Boot einen Lift gibt. Leider können wir nicht allzu nahe heranfahren,
da wir in die andere Richtung wollen. Schweren Herzens machen wir eine Wende
und nehmen unser erstes Tagesziel ins Visier.
Wir werden aber entschädigt durch die Sichtung von Delfinen.
Neptun meint es gut mit uns, auf dieser Reise wird wohl nichts schiefgehen (wir
haben ihn ja auch mit einem kräftigen Schluck Hochprozentigem milde gestimmt). Später
stellt dann der Wind ab und wir müssen für die letzten Meilen die Diesel-Windmaschine
zu Hilfe nehmen.
Die Einfahrt in die Bucht Okuklje mit den Restaurants ist
gut versteckt. Es wird gemunkelt, dass schon Piraten hier Unterschlupf gesucht
haben. Wirklich, wenn man „um die Ecke rum“ ist, tut sich eine eigene Welt auf.
Eine total geschützte, völlig ruhige Bucht erwartet uns. Doch zunächst müssen
wir uns für ein Restaurant entscheiden. Selbstverständlich winken uns alle am
Steg herbei und die Auswahl fällt nicht leicht. Wir suchen etwas Einfaches,
Ursprüngliches, Kroatisches. So entscheiden wir uns für das „Baro“ am Ende der
Bucht. Wir sollten es nicht bereuen.
Um 18:00 Uhr haben wir mit gütiger Mithilfe des Personals an
der Muring festgemacht (kein Problem, es gibt ja keinen Wind).
Jetzt aber
heisst es zuerst: Badehosen montieren und die glasklare Badewanne geniessen.
Dabei entdecken wir ein Netz, das am Steg festgemacht ist. Und es ist voll mit
Muscheln. Somit ist das Nachtessen bereits definiert.
Das ganze Restaurant ist ein Familienbetrieb. Alle helfen
mit. Aber in der Küche hat nur die Frau des Hauses das Sagen. Und sie zaubert
ein wahrhaft fantastisches Mahl auf die Teller. Nicht nur die Muscheln, auch
die Fische und die übrigen Meeresfrüchte schmecken hervorragend.
Wir fühlen uns
vögeliwohl. Auch die Preise scheinen uns vernünftig.
Ein kleines Intermezzo gibt es noch mit den Nachbarn. Die
beiden Teenager haben sich entschieden, den Tank ihrer Yacht mit Frischwasser
aufzufüllen und montieren den Schlauch. Aber sofort kommt der Chef und
schimpft. Wasser ist hier kostbar und man sollte ihn zuerst fragen, bevor man
anzapft. Der Vater entschuldigt sich und bezahlt, was verlangt wird. So wird
uns wieder einmal bewusst, dass Wasser ein sehr kostbares Gut ist!
Passend zur Abendstimmung zieht der Vollmond seine Bahn und
taucht die ganze Szenerie in ein interessantes Licht. Unser Cheffotograf
versucht, mit seiner Kamera Nachtaufnahmen zu machen. Sie werden sogar recht
gut.
Dann machen wir uns auf den Heimweg (eine Treppe runter von der Terrasse;
hier ist gleich das Boot). In dieser Nacht schlafen wir tief und fest, wie in
Abraham’s Schoss.
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