KROATIEN 2013 (2)



2. Tag (Sonntag, 23.06.2013)  DUBROVNIK – OKUKLJE (MLJET)

Wie üblich genehmigen wir uns ein ausgiebiges Frühstück. Genau so sollen Ferien beginnen. Aber bald macht sich eine Unruhe breit. Wir wollen doch hinaus aufs Meer und die Segel hissen. So machen wir alles bereit und um 09:45 geht es dann definitiv los.
Zunächst müssen wir unter Motor durch einen langen „Schlauch“ fahren. An dessen Ende führt eine Brücke weit oben über die Meeresenge und links von uns erhaschen wir einen Blick auf ein riesiges Kreuzfahrtschiff, das seinen Inhalt über Dubrovnik ergiesst. Da haben wir es doch viel besser!
Nachdem wir auch eine vorgelagerte Insel passiert haben, setzen wir die Segel. Wir haben 3 Bft., was ideal ist für den ersten Tag. So nähern wir uns langsam einer kleinen Insel. Der Leuchtturm und die dazugehörenden Bauten faszinieren uns. Vor allem auch weil es scheint, dass es für das Boot einen Lift gibt. Leider können wir nicht allzu nahe heranfahren, da wir in die andere Richtung wollen. Schweren Herzens machen wir eine Wende und nehmen unser erstes Tagesziel ins Visier.
Wir werden aber entschädigt durch die Sichtung von Delfinen. Neptun meint es gut mit uns, auf dieser Reise wird wohl nichts schiefgehen (wir haben ihn ja auch mit einem kräftigen Schluck Hochprozentigem milde gestimmt). Später stellt dann der Wind ab und wir müssen für die letzten Meilen die Diesel-Windmaschine zu Hilfe nehmen.
Die Einfahrt in die Bucht Okuklje mit den Restaurants ist gut versteckt. Es wird gemunkelt, dass schon Piraten hier Unterschlupf gesucht haben. Wirklich, wenn man „um die Ecke rum“ ist, tut sich eine eigene Welt auf. Eine total geschützte, völlig ruhige Bucht erwartet uns. Doch zunächst müssen wir uns für ein Restaurant entscheiden. Selbstverständlich winken uns alle am Steg herbei und die Auswahl fällt nicht leicht. Wir suchen etwas Einfaches, Ursprüngliches, Kroatisches. So entscheiden wir uns für das „Baro“ am Ende der Bucht. Wir sollten es nicht bereuen.
Um 18:00 Uhr haben wir mit gütiger Mithilfe des Personals an der Muring festgemacht (kein Problem, es gibt ja keinen Wind). 
Jetzt aber heisst es zuerst: Badehosen montieren und die glasklare Badewanne geniessen. Dabei entdecken wir ein Netz, das am Steg festgemacht ist. Und es ist voll mit Muscheln. Somit ist das Nachtessen bereits definiert.
Das ganze Restaurant ist ein Familienbetrieb. Alle helfen mit. Aber in der Küche hat nur die Frau des Hauses das Sagen. Und sie zaubert ein wahrhaft fantastisches Mahl auf die Teller. Nicht nur die Muscheln, auch die Fische und die übrigen Meeresfrüchte schmecken hervorragend. 
Wir fühlen uns vögeliwohl. Auch die Preise scheinen uns vernünftig.
Ein kleines Intermezzo gibt es noch mit den Nachbarn. Die beiden Teenager haben sich entschieden, den Tank ihrer Yacht mit Frischwasser aufzufüllen und montieren den Schlauch. Aber sofort kommt der Chef und schimpft. Wasser ist hier kostbar und man sollte ihn zuerst fragen, bevor man anzapft. Der Vater entschuldigt sich und bezahlt, was verlangt wird. So wird uns wieder einmal bewusst, dass Wasser ein sehr kostbares Gut ist!
Passend zur Abendstimmung zieht der Vollmond seine Bahn und taucht die ganze Szenerie in ein interessantes Licht. Unser Cheffotograf versucht, mit seiner Kamera Nachtaufnahmen zu machen. Sie werden sogar recht gut.
Dann machen wir uns auf den Heimweg (eine Treppe runter von der Terrasse; hier ist gleich das Boot). In dieser Nacht schlafen wir tief und fest, wie in Abraham’s Schoss.

Tagesweg: Motor 13.6 / Segeln 12.0 / Total 25.6 Meilen


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