MALTA 2010 (3)

3. Tag (Sonntag, 20.06.2010)   LA VALLETTA – MELLIEHA BAY

Schon um 8 Uhr kriechen die ersten aus den Federn. Kaffeduft breitet sich aus. Bald ist das bekannte, opulente Frühstücksbuffet aufgebaut. Dieses wird natürlich ausgiebig genossen.
Bis alles zusammengeräumt ist, dauert es noch eine Weile. Auch eine dicke Schicht Sonnencrème muss aufgetragen werden. Dann werden alle Handgriffe, die zum Ablegen und zum Segeln nötig sind, besprochen und vorbereitet. Mittlerweile ist es 1115 Uhr geworden. Doch jetzt geht es los!
Der Motor läuft klaglos und wir tuckern langsam zum riesigen Hafen hinaus. Wir müssen uns zunächst im Grand Harbour auf Kanal 13 und nachher beim Valletta Port auf Kanal 12 abmelden. Draussen wartet das grosse, blaue Meer auf uns.
Extrem wichtig: Neptun erhält zuerst seinen Obolus. Erst jetzt werden die Segel gehisst. Für den ersten Tag haben wir einen idealen Wind. 4 Beaufort sind genau richtig, um sich an das Boot zu gewöhnen. Leider kommt der Wind aus NW und genau da wollen wir hin. Das heisst: aufkreuzen. Das tut unserer Freude aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, da können wir gleich das Wendemanöver ausgiebig üben.
Um 1530 haben wir bereits unser Ziel, die Mellieha Bay erreicht. Hinten in der Bucht müssen wir aufpassen. Es gibt einige Untiefen. Auch auf Fischfarmen müssen wir aufpassen. Wir tasten uns vorsichtig mit dem Motor weiter, bis wir den Anker fallen lassen.
Zum Baden hat niemand so richtig Lust, also machen wir das Dinghi bereit (inkl. Zusatztank und Ösfass) und fahren an den Strand. Dabei muss unser Dinghi-Pilot aufpassen, dass er nicht in die Zone für die Schwimmer eindringt. Am Strand angekommen, tragen uns unsere Füsse ganz selbstverständlich zur nächsten Strandbeiz. Das Personal ist bereits dabei, die Liegestühle zusammenzupacken. Auch der Barman will Feierabend. Wir ergattern uns gerade noch das letzte Bier. Glück gehabt!
Etwas weiter weg in der Bucht gibt es ein mexikanisches Restaurant. Einige von uns machen einen Spaziergang dahin, die anderen nehmen das Dinghi. Unterwegs will ein Schwimmer mit dem Wassertaxi mitfahren, was aber energisch abgelehnt wird.
Das Nachtessen ist natürlich mexikanisch angehaucht (Montezuma’s Rache). Der einheimische Wein ist nicht jedermanns Sache, trotzdem ist es ein schöner Abend.
Doch halt, wo ist unser Boot? In der Nacht ist es nicht mehr zu erkennen. Befremdet müssen wir feststellen, dass unser Ankerlicht nicht funktioniert. Nun, das ist zwar nicht der Weltuntergang (wir sind ja fast die einzigen, die in der Bucht vor Anker liegen), aber ideal ist es dennoch nicht. Zur Sicherheit montieren wir eine Taschenlampe. Zum Glück ist auch bald Vollmond, sodass wir eigentlich für andere Schiffe erkennbar sein müssten.
Nach einem Schlummertrunk legen wir uns ins schwankende Bett.
Doch nach einigen Stunden pfeift uns ein kräftiger Wind um die Ohren. Es hat aufgefrischt und die See wird etwas unruhig. Hält unser Anker? Um keine Überraschungen zu erleben, bleiben wir während ca. 1 Stunde im Cockpit und beobachten die Situation. Dann ist der Spuk aber schon wieder vorbei und alle verziehen sich endgültig in die Federn.

Tagesweg: 23 Meilen

Bye bye La Valletta

Prosit Neptun

Juhui

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