6. Tag (Mittwoch, 23.06.2014) MGARR – ST. PAUL’S BAY
Heute sind wir etwas früher dran. Wir planen eine richtige
Sightseeing Tour (toulist, toulist!). Auf dem Programm stehen die Blaue Lagune
und das Popeye’s Village.
Kurz nach 10 Uhr werfen wir die Leinen los. Die Blaue Lagune
ist gleich gegenüber dem Hafen auf der Insel Comino. Bereits nach einer halben
Stunde haben wir das Ziel erreicht. Da hat es sich nicht einmal gelohnt, die
Segel aufzuziehen.
Wir schmeissen den Anker und sogleich montieren wir die
Badehosen, um ein Bad im hellblau schimmernden Wasser zu nehmen. Das Intermezzo
dauert nur kurz. Der Anker hält nicht. Deshalb machen wir, dass wir
weiterkommen. Also, Segel rauf und den schönen Wind von 4 – 5 Beaufort nutzen.
Zwischen den Inseln müssen wir sehr gut auf die Fähren achten, die zwischen
Malta und Gozo verkehren. Und tatsächlich werden wir gleich von beiden Seiten
in die Zange genommen. Jetzt heisst es, ruhig Blut bewahren, vorausschauen,
Fähren ganz genau im Auge behalten und Kurs halten. Selbstverständlich geht
alles gut, auch wenn sich bei einigen Crewmitgliedern kurzfristig Nervosität
und erhöhter Puls einstellt.
Aber jetzt geht’s runter, der maltesischen Küste entlang zu
unserem nächsten Zwischenziel, dem Popeye’s Village. Hier wurde der
gleichnamige Film gedreht.
Doch als wir näherkommen, müssen wir feststellen, dass es
auch hier kein Durchkommen gibt. Wir können das Dorf nur aus der Ferne
bestaunen. Die felsige Küste und auflandiger Wind verunmöglichen es, nahe an
den Hafen heranzufahren. Gemäss Handbuch ist es für unseren Tiefgang ohnehin
nicht möglich, direkt an der Pier anzulegen. Und kurz vor den von Wind und
Wellen gepeitschten Felsen zu ankern scheint uns dann doch viel zu riskant. Nun
ja, es war einen Versuch wert und wir kehren wieder um. Wir wollen nun Malta im
Norden umrunden und dann in einer geschützten Bucht im Osten vor Anker gehen.
Schon bald kreuzen wir wieder das Fahrwasser der Fähren.
Diesmal werden wir von den grossen Kähnen nicht belästigt. Die Passage der
Durchfahrt gestaltet sich problemlos. Somit haben wir die kleine Insel Comino
umrundet (Gozo haben wir nicht geschafft und auch Malta werden wir auf diesem
Törn nicht komplett umfahren).
Schon um ca. 15 Uhr erreichen wir St. Paul’s Bay. Es gibt da
ganz am Anfang der Bucht ein lauschiges und gut geschütztes Plätzchen. Leider
ist es da etwas eng. Ein grosses Polizeiboot ist schon da und auch ein anderes
Segelboot. Wir halten gebührend Abstand und lassen den Anker fallen. Doch er
hält nicht, wir müssen das Manöver wiederholen. Jetzt ist alles o.k. und wir
geniessen ein erfrischendes Bad.
Dann verziehen sich die Smutjes in die Kombüse, um die
berühmten Spaghettis zu kochen. Während sich interessante Düfte im Cockpit
ausbreiten, werden wir von der Dame vom amerikanischen Boot nebenan angerufen. Wenn wir über Nacht
bleiben wollen, dann seien wir zu nahe bei ihnen. So ein Hausdrache! Vollmond
ist doch erst am nächsten Samstag! So nahe sind wir doch gar nicht!
Nun, wir lassen uns das Nachtessen nicht vermiesen (obwohl
der Hausdrache noch einige böse Blicke zu uns herüberschiesst), warten bis die
Polizisten abgezogen sind und parkieren dann um. Langsam sind wir sehr gut
eingespielt für das Ankermanöver.
Tagesweg: 17 Meilen
Blue Lagoon |
Popeye's Village |
Spaghetti-Smutje |
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