MALTA 2010 (4)



4. Tag (Montag, 21.06.2010)   MELLIEHA BAY – MGARR



Wir freuen uns auf einen weiteren tollen Segeltag mit viel Sonne und 5 Beaufort. Also, Reff einbinden! Es ist uns auch egal, dass wir den Wind wieder ziemlich genau auf die Schnauze kriegen.
Es dauert dann doch eine ganze Weile, bis wir in die Durchfahrt zwischen den Inseln Gozo und Comino einbiegen. Da einiges an Verkehr herrscht, nehmen wir für ein paar Minuten den Jockel zu Hilfe. So können wir direkt und schnell die Passage hinter uns bringen. Im Vorbeifahren erhaschen wir einen kurzen Blick aus der Ferne auf die Blaue Lagune.
Sobald wie möglich schalten wir den Motor aber wieder ab. Wir sind noch zu früh, um bereits in den Hafen von Mgarr einzulaufen, wir sind ja hier zum Segeln. Deshalb beschliessen wir, vorerst einige Schläge hinaus aufs Meer zu machen und später unser Tagesziel ins Visier zu nehmen. Hier auf der Westseite von Malta hat der Wind nochmals zugelegt und erreicht jetzt 6 Beauforts. Das ist überhaupt nicht schlimm, aber die grossen Wellen sind doch manchmal etwas unangenehm und dem einen oder anderen wird bewusst, dass er einen Magen besitzt... Dafür werden wir mit der Sichtung einer Schildkröte entschädigt.
Gegen 17 Uhr fahren wir ein in den Hafen von Mgarr. Wie ist es denn hier, muss man sich auch per Funk beim Hafenmeister anmelden? Keine Ahnung, wir fahren mal drauflos. Bei der Hafeneinfahrt ist ein grosses Schild „VHF 13“. Alles klar, meldet unser Funkergast, der Hafenmeister hat gesagt in 1 Minute. Nun, wir wissen ja, eine Minute kann sehr lange dauern. So kurven wir etwas im Hafen herum und halten Ausschau, ob uns jemand einweist. Dabei weichen wir tunlichst den grossen Fähren aus, die sehr intensiv zwischen den Inseln verkehren.
Endlich winkt jemand am Steg und bedeutet uns, hier anzulegen. Später stellt sich heraus, dass das gar nicht der Hafenmeister war, sondern der Skipper der Nachbarsyacht.
Das Anlegemanöver klappt wie geschmiert. Jetzt nur noch durch Rückwärtsfahrt die Muringleine prüfen und die Heckleinen anziehen, da passiert’s: Die Leine verfängt sich im Propeller, der Motor stellt sofort ab.
Was nun? Schlussendlich stellt sich ein heroisches Crewmitglied zur Verfügung, unten mal nachzusehen, was los ist. Also, Taucherbrille montiert und rein ins kühle Nass. Zum Glück ist das Wasser recht sauber. Nach einigen Tauchversuchen hat er es geschafft, die Leine zu kappen und vom Propeller zu wickeln. Bravo! Jetzt muss die Leine nur noch verlängert werden, dann gibt es endlich den wohlverdienten Ankertrunk.
Das Nachtessen nehmen wir im Restaurant gleich in der Nähe unseres Stegs ein. Es gibt Fisch, den wir vor der Zubereitung individuell ausgewählt haben. Der Chef sieht aus wie der Bruder des Hafenmeisters. Also darum hat er wohl dieses Restaurant empfohlen. Aber es lohnt sich, der Fisch ist wirklich sehr gut, der Wein ist wiederum etwas gewöhnungsbedürftig. Der Schlummertrunk auf dem Boot gibt dann bald die nötige Bettschwere.


Tagesweg: 22 Meilen
Tolles Segeln
Leinen-Entflechter
Mmmmmmh - frischer Fisch

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