MALTA 2010 (7)



7. Tag (Donnerstag, 24.06.2010)   ST. PAUL’S BAY – MARSAXLOKK


Schon früh am Morgen plätschert es ums Boot herum. Die ersten Frühaufsteher nehmen ein Bad. Einer nach dem anderen folgt. Herrlich, so herumzuplanschen! Ideal, um den Appetit anzuregen. Dann machen wir uns über das tolle Frühstücksbuffet her.
Hier sind wir geschützt, hier fühlen wir den Wind fast nicht, aber draussen auf dem Meer gibt es wieder 4 Beauforts. Der Wetterbericht für morgen sagt weniger Wind voraus. Also wollen wir die gegenwärtigen Verhältnisse nochmals voll auskosten. Vollzeug rauf und los! Wir fahren der Küste entlang nach Süden. Da wollen wir ein Fischerdorf hinten in einer Bucht besuchen.
Der Steuermann steht hochkonzentriert am Ruder. Vom Wind spüren wir fast nichts. 14 Knoten Wind scheinen wie ein laues Lüftchen von 3 Knoten. Wie kann das gehen? Die Lösung heisst: Schmetterling.  Aber der Wind von hinten ist nicht so einfach unter Kontrolle zu halten. Das Steuern muss sehr präzise erfolgen, sonst fallen die Segel unkontrolliert auf die andere Seite. Das ist nicht erwünscht und kann sogar gefährlich sein. Nur gut, haben wir eine Bullentalje montiert. So rauschen wir grossartig an La Valletta vorbei direkt zur Südspitze von Malta.
Bei der Anfahrt zu Marsaxlokk kurven wir um einige grosse Frachtschiffe herum, die auf Reede liegen. Die Einfahrt in die Bucht ist von weitem zu erkennen. Es gibt ein grosses Kraftwerk und eine Hafenanlage für die Frachter. Aber wo ist denn jetzt der idyllische Fischerhafen?
Geduld, wir finden ihn schon. Nachdem wir uns neben Fischfarmen und grösseren Fischerbooten durchgemogelt haben, erreichen wir den Ankerplatz. Allzu tief in die Bucht können wir nicht vordringen, hinten ist es viel zu flach für unser Boot. Aber wir haben ja noch das Dinghi.
Es ist wirklich ein Ort wie im Bilderbuch. Jede Boje im Hafen ist mit den wunderschönen, farbigen Fischerbooten besetzt. So setzen wir uns in eine Gartenbeiz und schauen dem Treiben der Einheimischen zu. Touristen sind fast keine anzutreffen. Uns beeindruckt vor allem die Art, wie die Männer ihre Boote manövrieren. Echte Vollprofis. Vor allem die verschiedenen Techniken des Ruderns in den Beibooten sind sehenswert. Sie werden mit schlafwandlerischer Sicherheit ausgeführt. Da hätten wir Greenhörner sicher einige Probleme.
Bald meldet sich der kleine (oder grosse) Hunger und wir machen uns auf die Suche nach einem Speiserestaurant. Dabei entdecken wir oben auf der Terrasse im 2. Stock Tische und Stühle. Das sieht sehr verlockend aus. Und tatsächlich, die Chefin lotst uns zielsicher hinauf, es gibt noch freie Plätze. Die Serviertochter ist allerdings überhaupt nicht einverstanden, als wir beginnen, Tische zusammenzuschieben. Wir wollen natürlich alle am Rand der Terrasse sitzen und die Aussicht geniessen. Da werden halt einige Sitzplätze verschenkt und es könnte weniger Trinkgeld geben. Aber die Chefin regelt das und so sitzen wir hoch über dem Hafen und haben eine wunderbare Aussicht.
Wir lassen uns gerne von der Empfehlung der einheimischen Schlachtplatte (grosse Platte mit Meeresfrüchten) überzeugen. Die Tintenfische, Crevetten und Muscheln schmecken hervorragend. Zusammen mit den Beilagen (Salat und Pommes Frites) geniessen wir ein köstliches Mahl.
Beim zurückschlendern zum Dinghi können wir einer einladenden Bar im Freien nicht widerstehen. Wir machen einen Zwischenhalt und genehmigen uns einen Schluck. Dann kann die Fahrt zurück zum Boot losgehen.
Schade, morgen steht bereits die letzte Etappe zurück nach La Valletta an.


Tagesweg: 25 Meilen
Opulentes Frühstück

Schmetterling

Malerisches Marsaxlokk

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