KANAREN 2011 (3)



2.  Tag (Sonntag, 10.04.2011)  MARINA SAN MIGUEL – SAN SEBASTIAN DE LA GOMERA

Voller Vorfreude kriecht einer nach dem anderen aus seiner Koje und sofort erfüllt feiner Kaffeeduft die Luft. Schnell sind auch die Zutaten zum Frühstück bereit und wir geniessen den sonnigen Morgen.

Dann verfolgen wir aufmerksam die Sicherheitsinstruktionen unseres Skippers. Diese sind auf jeden Fall ernst zu nehmen, denn aufgrund der Wettervoraussage erwartet uns draussen ein kräftiger Wind von 20 – 25 Knoten (5 – 6 Bft). Auch im geschützten Hafen weht es schon ganz anständig, sodass wir uns genau überlegen müssen, wie wir von unserem Platz wegkommen.
Zunächst knüpfen wir die Muring zusammen, die wohl unsere Vorgänger durchgetrennt hatten. Dann geht es los, aber O Schreck, auch uns ereilt dieses Schicksal und ein Taucher muss die Leine vom Propeller abschneiden. Naja, ist ja auch nicht ganz einfach, mit 2 ! Murings zusammen zu hantieren.

Wir lassen uns aber nicht beirren und fahren endlich los. Weil wir die Verhältnisse und das Boot noch nicht kennen, bleiben wir vorsichtig und rollen zunächst nur die Genua aus. Nun, für den Anfang reicht es und wir fahren gemütlich ums Kap. Später lässt der Wind nach und wir können jetzt auch das Grossegel aufziehen.
In der Zwischenzeit ist es schon 15 Uhr geworden und wir sind noch weit von unserem Ziel, der Insel La Gomera, entfernt. Also was tun? Der Wind hat deutlich nachgelassen und wir entscheiden uns, einen Hafen in Teneriffa anzulaufen, von dem aus wir am nächsten Tag eine gute Ausgangslage für die Überfahrt nach La Gomera haben. Leider hat der Hafen Los Gigantes bei Westwind eine gefährliche Einfahrt. Da sollten wir besser nicht hineinfahren, also rufen wir im Hafen Puerto Colòn an, doch dieser ist voll. Bleibt nur noch Cristianos und wir fahren da hinein. Dieser ist aber überhaupt nicht für Gäste ausgelegt, sodass wir uns nach einigem Herumkurven schweren Herzens entscheiden, doch noch mit Motorenkraft La Gomera anzusteuern (wir sind doch eigentlich zum Segeln hier, sonst hätten wir ja ein Motorboot chartern können, oder?)
Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir dann endlich unser Ziel. Zunächst legen wir längsseits an der Mole an, wo uns ein Mitarbeiter erklärt, dass wir in eine Box etwas weiter vorne verholen müssen. Bei dem kräftigen Wind, der von hinten weht, ein nicht ganz einfaches Unterfangen für uns. Aber wir besprechen die Situation ausführlich und alles klappt dann bestens.

Der Skipper führt uns dann in eine Pizzeria mit speziellem Dach. Aber die beste Mahlzeit ist nicht eine Pizza, sondern Fisch. Und dieser ist wirklich ganz hervorragend.
Bald verkriechen wir uns in die Kojen, denn wir wollen morgen früher losfahren als heute. Es steht eine Etappe von über 50 Meilen auf dem Programm und wir wollen keine Nachtankunft in einem unbekannten Hafen durchführen. Die Schaukelei beim Einschlafen kommt uns schon sehr vertraut vor und schnell ist Ruhe auf dem Boot.

Tagesweg: 41 Meilen

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