3. Tag (Montag, 05.09.2011) SA RAPITA – CABRERA
Nun,
das hatten wir uns schon etwa so vorgestellt. Die nehmen es nicht sehr genau,
um 0900 Uhr werden wir noch nicht behelligt. Obwohl wir eigentlich fast bereit
wären, abzulegen, können wir noch nicht weg. Die Marineros haben noch eine weitere
Yacht in unserer grossen Box platziert, sodass wir warten müssen, bis diese
zuerst weg fährt. Also können wir zuerst, wie es sich gehört, ein opulentes
Frühstück geniessen.
Aber
um 1015 Uhr geht es dann los. Nachdem auch Neptun wieder, wie alle Tage, seinen
Obolus erhalten hat, stellen wir fest, dass es wesentlich weniger Wind hat als
gestern. Nur gerade knapp 2 Bft. erwarten uns draussen. Da lohnt es sich kaum,
die Segel aufzuziehen, zumal der Wind auch noch von Süden kommt, und genau da
wollen wir ja hin, nämlich auf die Insel Cabrera. Also geniessen wir den
schönen Tag und tuckern gemütlich mit dem Motor in Richtung des grossen Naturschutzgebietes.
Und heute können alle die Delfine bewundern, die kurz auftauchen. Leider
kreuzen sie unseren Weg nur kurz und sind so schnell wieder verschwunden, wie
sie aufgetaucht sind.
Schon
kurz nach dem Mittag fahren wir in die Bucht hinein und suchen unsere Boje Nr. B
13. Diese musste vorher reserviert werden, was der Vercharterer für uns
erledigt hat. Allerdings hat er uns vorgewarnt: es gibt immer wieder Skipper,
die sich nicht um die Nummern kümmern, dann sollen wir halt eine andere Boje
nehmen. Und genau so ist es dann auch. Nach etwas herumkurven finden wir die
Nr. 13, aber da hat eine andere Yacht festgemacht. Somit nehmen wir halt die
Nr. B 16.
Jetzt
heisst es aber zuerst: Badehose montieren und rein ins Vergnügen!
Auch ein
Kopfsprung liegt drin. Herrlich, im glasklaren Wasser mit den zahllosen Fischen
um die Wette schwimmen.
Nachdem wir uns ausgiebig in der Sonne geaalt haben,
machen wir das Dinghy bereit. Wir wollen natürlich an Land und die Burg
besuchen, die einladend auf dem nahen Hügel steht.
Zum
Glück läuft der kleine Motor „wie ein Örgeli“. Im Gegensatz zu einem armen
Kerl, der ganz alleine in seinem Dinghy sitzt und schwitzend wieder und wieder
versucht, das Gefährt in Gang zu bringen. Dabei treibt es ihn immer weiter ab.
Selbstverständlich bieten wir ihm im Vorbeifahren unsere Hilfe an, die er
dankend annimmt. Also schleppen wir ihn zurück zum Boot, wo ihn seine Kumpels
lachend in Empfang nehmen. Leider gehen sie nicht auf unsere Bemerkung ein,
dass wir Biertrinker sind. So eine Unverschämtheit!
Als
wir dann endlich an Land sind, führen uns unsere Schritte ganz automatisch in
die kleine Bar. Es ist nämlich ziemlich heiss und wir müssen uns zuerst für den
Aufstieg zur Burg stärken.
Nach einem kurzen Marsch geniessen wir eine
wunderbare Aussicht auf die Bucht und die Insel.
Auch Mallorca ist in der Ferne
zu sehen. Zum Glück leidet niemand an Platzangst, denn ein Stück der
Wendeltreppe, die hinauf führt, ist so eng und dunkel, dass sich nur jeweils
eine Person langsam vorantasten kann.
Aber es lohnt sich. Das idyllische
Wachhäuschen auf der Terrasse gibt ein prächtiges Fotosujet.
Auf dem Weg zurück
studieren wir ausgiebig die Beschreibungen der Burg und des Nationalparks, die
auf einer grossen Tafel zu lesen sind. Da erfährt man viel Interessantes, z.B.
dass das Kastell im 16. Jh. gebaut wurde. Jetzt müssen wir aber unbedingt ein
kühles Bier haben. Gut, dass die Bar noch geöffnet ist.
Solchermassen
gestärkt, steigen wir in unser Dinghy und machen uns auf den Rückweg zum Boot.
Aber was ist denn das? Schon wieder treffen wir ein anderes Dinghy, dessen
Motor nicht mehr laufen will. Diesmal sind es vier junge Kerle, die sich
vergeblich abmühen. Nun, das ist für uns kein Problem, wir haben ja Erfahrung
mit Abschleppen, also ziehen wir auch sie zurück zu ihrem Boot, welches ganz
nahe von unserer Boje parkiert ist. Diesmal werden wir aufgefordert, an Bord zu
kommen und ein Bier zu nehmen. Das lassen wir uns natürlich nicht zwei Mal
sagen und nehmen die Einladung dankend an. Es handelt sich um einen Katamaran,
den wir auch von innen besichtigen dürfen.
Kaum
sind wir wieder an Bord unseres Bootes, schwimmt ein Mann zu uns und stellt
fest, dass wir an „seiner“ Boje festgemacht haben. Nun, das ist ja nicht so
schlimm, dann haben wir halt die Bojen getauscht, sein Boot ist nämlich an
„unserer“ Boje festgemacht. Nach ein paar klärenden Worten begreift er die
Situation und schwimmt wieder weg.
Jetzt
ist es aber auch für uns Zeit, etwas zu Essen zuzubereiten. Die Smutjes
schwingen die Pfannen und machen feine Spaghetti Carbonara.
Was will man mehr!
Gutes Essen, ein Glas Wein und eine schon fast kitschige Abendstimmung. Perfekte
Ferien!
Wir diskutieren noch etwas über Gott und die Welt und lassen uns dann
sanft in den Schlaf schaukeln…
Tagesweg:
14 Meilen
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