MALLORCA 2011 (6)



6.  Tag (Donnerstag, 08.09.2011)  CALA MONDRAGÒ – SA RAPITA

Platsch! Herrlich, so ein Morgenbad in der grössten Badewanne gleich vor dem Bett! Und das nach einem Bilderbuch-Sonnenaufgang. So was von kitschig! Jetzt fehlt nur noch ein herzhaftes Frühstück. Aber nein, das fehlt eben nicht! Alles vorhanden, inkl. Spiegeleier – perfekt! 
Viel zu früh müssen wir diesen wundervollen Platz wieder verlassen. Um 1115 Uhr lichten wir den Anker und nehmen Kurs nach Westen. Leider müssen wir uns schon wieder auf den Rückweg machen. Und wieder müssen wir mangels Wind den Motor zu Hilfe nehmen. Da hat auch der Obolus an Neptun nicht geholfen.

Aufgrund von Beschreibungen und der Seekarte ist uns aber bekannt, dass unterwegs einige schöne Badeplätze anzutreffen sind. Und mindestens einen davon wollen wir besuchen. Den ersten Versuch brechen wir ab, da uns die Wassertiefe bei der Anfahrt irgendwann doch etwas zu knapp wird. Aber am zweiten Ort (Playa del Trench) landen wir einen Volltreffer. Das Wasser ist wie in der Karibik. Die Farben sind unbeschreiblich schön (smaragd, türkis, grün, blau in allen Schattierungen). 
Obwohl unser Ziel, der Hafen von Sa Rapita (da waren wir schon ein paar Tage zuvor) nur ca. 2 Meilen entfernt ist, wollen wir trotzdem auch am heutigen Tag etwas Segelfeeling mitnehmen. So hissen wir wenigstens die Genua und lassen uns für das kurze Stück den Wind um die Ohren pfeifen. Schon um 1700 Uhr sind wir sicher im Hafen vertäut. Wir wollten auch nicht allzu spät hier sein, da es ein beliebter Ort ist für die letzte Nacht vor der Rückfahrt nach Palma. Da kann es jeweils am Donnerstag ziemlich voll werden. Da wir uns hier schon auskennen, gehen wir direkt zur Bar und zum nahen Laden. Wir müssen unbedingt unseren Biervorrat ergänzen. Auch Wein und etwas Knabberzeug gehen zur Neige. Ach ja, jemand braucht noch Cola.
Für das Nachtessen entscheiden wir uns, ein paar Schritte zu gehen und dem nahen Dorf einen Besuch abzustatten. Bald erreichen wir auch die Meerespromenade, wo einige Restaurants anzutreffen sind. Wir wählen eines aus, wo wir einen schönen Blick auf den Strand und den Sonnenuntergang werfen können und die Speisekarte verheissungsvoll aussieht.
Einige möchten gerne Fisch essen und fragen nach dem Tagesangebot. Daraufhin verschwindet der Kellner und kommt etwas später mit einigen Fischen zurück, die er uns präsentiert und den Preis nennt. Wir wählen einen aus, der uns gefällt und der Kellner verschwindet wieder in der Küche. Kurz darauf kommt er wieder zurück und erklärt, dass seine Mama (die Chefköchin) gesagt hat, dass unser Fisch eigentlich für mindestens 3 Personen gedacht ist und somit nicht als Ganzes zubereitet wird. Überdies würde er etwas mehr kosten(!). Er könne uns aber je eine Portion dieses Fisches offerieren und nennt den Preis pro Person. Nun, wenn man diese Preise zusammenzählt ist der Fisch nochmals teurer geworden(!). Wir kapitulieren. Einer bestellt sich eine Pizza (es ist ja schliesslich eine Pizzeria), während sich ein anderer für eine Portion eines anderen Fisches entscheidet. Nun, die Pizza war jetzt wirklich nicht das Gelbe vom Ei und auch der Fisch musste zuerst unter einem riesigen Berg von Zwiebelringen ausgegraben werden…
Auf dem Rückweg zum Boot besuchen wir nochmals das Restaurant im Hafen und genehmigen uns zuerst einen Kaffe-Carajillo, gefolgt von einem Eis. Ja, und dann folgt natürlich der obligatorische Schlummertrunk auf dem Boot. Jetzt haben wir ja wieder genügend Tranksame an Bord. Während sich die einen bald einmal in die Kojen verkriechen, haben die anderen noch intensive politische Diskussionen, die bis in die Morgenstunden dauern.
Tagesweg: 19 Meilen

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