7. Tag (Freitag, 09.09.2011) SA RAPITA – CA’N PASTILLA
Heute
steht die letzte Etappe zum Ausgangshafen an. Der letzte Tag auf See steht uns
bevor. Jetzt nehmen wir zum letzten Mal das Frühstück auf dem Boot ein. Und um
1100 Uhr heisst es zum letzten Mal: Leinen los!
Wieder
gibt es fast gar keinen Wind, und das obwohl wir Neptun die ganze Woche gut
gefüttert haben. Da muss halt wieder der Motor helfen. Also tuckern wir der
Küste entlang. Dabei müssen wir immer wieder auf Fischerboote aufpassen. Es
gibt jede Menge davon.
Trotzdem bleibt uns Zeit, die schroffen Felsen am Ufer
zu bewundern. Einmal entdecken wir einen kleinen Privatstrand und eine steile
Treppe. Sie führt die Felswand hinauf bis ganz nach oben. Hier sind einige
Häuser gebaut. Da überlegt man es sich wohl genau, ob man wirklich ein Bad im
Meer nehmen will. Wegen der Kraxlerei
muss doch sicher zuerst der innere Schweinehund überwunden werden. Andererseits
hält das Treppensteigen fit. Ist doch auch was, oder?
Wir
sind sehr früh dran, schon um 1500 Uhr legen wir an der Tankstelle an. Kurz
vorher hat der Wind auch wieder eingesetzt, aber für das letzte Stück lassen
wir trotzdem die Segel eingerollt. Zum
Ablegen von der Tankstelle ist nochmals gute Seemannschaft gefragt. Da wir
auflandigen Wind haben, hilft nur eindampfen in die Vorspring und rückwärts
wegfahren. Aber auch dieses Manöver wird ohne Probleme bewältigt. Ja, wir alle
haben Fortschritte gemacht, was das Handling des Bootes betrifft. Das letzte
Anlegen am Steg machen wir bereits fast wie Profis. Jetzt genehmigen wir uns
das letzte Anlegebier und beobachten belustigt, wie die restlichen Crews
zurückkommen und z.T. mit Ach und Krach und hektischer Nervosität versuchen,
ihr Boot an den Platz zu bringen – Hafenkino vom feinsten.
Bald
erscheint auch der Chef bei uns und wir können das Boot wieder zurückgeben.
Welche Überraschung! Die Übergabe dauert höchstens 5 Minuten. Gleich zu Beginn
wird die Kaution zurückgezahlt, noch bevor überhaupt die Checkliste abgehakt wurde (die wird auch gar
nicht erst bemüht). Nur noch schnell die Kontrollfrage: „Gibt es etwas, das
nicht gut war?“ und schon ist die ganze Prozedur vorbei – fast nicht zu glauben.
Entweder hat der Chef gute Menschenkenntnis und weiss, dass wir dem Boot Sorge
getragen haben, oder er hat uns beim Manövrieren beobachtet und daraus die
richtigen Schlüsse gezogen. Oder beides. Uns soll es recht sein.
Da
wir schon so früh mit allem fertig sind, montieren wir nochmals die Badehosen
und marschieren zum nahen Sandstrand. Nochmals im seichten, warmen Wasser
herumplanschen. Nochmals den feinen Sand unter den Füssen fühlen. Nochmals ein
paar Sonnenstrahlen einfangen. Nochmals einen kühlen Drink an der Strandbar.
Herrlich! Zum Abschluss des Tages schlendern wir dem Strand entlang auf der
Suche nach einem Restaurant. Es gibt viele davon, aber alle sind eher auf
kleine Snacks ausgerichtet. Deshalb dauert es sehr, sehr lange und einige
Kilometer Fussmarsch, bis wir etwas finden, das uns zusagt. Wir geniessen den
lauen Abend in vollen Zügen.
Nach
dem Nachtessen entschliessen wir uns, noch ein paar Schritte weiter zu gehen,
da wir schon die Region „Ballermann“ erreicht haben. Vorbei geht es an typisch
spanischen Bars und Restaurants mit wohlklingenden Namen wie „Grill Meister“
oder „Bayrischer Biergarten“. Diese deutsche Bierseligkeit ist aber nicht
gerade nach unserem Geschmack. Vielleicht sind wir auch einfach etwas müde vom
wirklich langen Marsch (wie viele Schritte waren noch gleich auf dem
Handy-Schrittzähler?). Deshalb rufen wir uns ein Taxi und machen uns auf den
Rückweg zum Boot. Wir haben ja noch Getränke, die wir aufbrauchen können…
Tagesweg:
20 Meilen
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