1. Tag (Samstag, 03.09.2011) ZÜRICH – MARINA CA’N PASTILLA
Kurz
nach 1300 Uhr treffen wir uns wie abgemacht beim Check-in. Ja, der Skipper hat
das Vorrecht auf Spezialbehandlung geltend gemacht und die weitaus grösste
Reisetasche dabei, was zu einigen Bemerkungen der übrigen Crew-Mitglieder
Anlass gibt. Jetzt müssen wir noch mindestens eine Flasche Hochprozentiges
einkaufen, damit wir jederzeit etwas für Neptun bereit haben, und Jasskarten
brauchen wir ebenfalls (zur Not tun es auch die Französischen).
Unser
Flug geht erst um 1510 Uhr, also haben wir noch genügend Zeit, uns ein Bier zu
genehmigen. Einer erklärt voller Stolz, was er alles im Handgepäck dabei hat.
Unter anderem ist auch ein Sackmesser dabei. Das braucht man natürlich immer,
aber die Frage ist: sehen das die Beamten bei der Sicherheitskontrolle ebenso?
Wir machen also alles bereit für den Röntgenapparat. Man kennt das ja: Taschen
aufs Förderband, ebenso Portemonnaie, Handy, Laptop etc. Auch die Gürtel müssen
ausgezogen werden. Jetzt sind wir gespannt. Was passiert mit dem Sackmesser?
Nun, entweder hat er es besonders geschickt im Handgepäck platziert, sodass es
der Beamte nicht gesehen hat, oder die Zürcher sind einfach toleranter und
akzeptieren, dass ein richtiger Schweizer auch immer ein Sackmesser dabei haben
muss. Auf jeden Fall geht die Sicherheitskontrolle problemlos über die Bühne…
Um
1730 Uhr kommen wir wohlbehalten in Mallorca an. Auch das Gepäck ist hier und
wir nehmen uns ein Taxi für die kurze Fahrt in die Marina. Die Frau des Chefs
nimmt uns in Empfang und bemerkt treffend, dass wir uns etwas verspätet haben.
Unser Gepäck wird ins Auto verladen und zum Boot gebracht, während wir den Weg
zu Fuss zurücklegen. Der Skipper erledigt die Formalitäten und beginnt mit der
technischen Übernahme des Bootes (alles i.O., die „SEDNA“ ist zwar schon 5
Jahre alt, aber in einem wirklich guten Zustand). Die anderen sehen sich erst
einmal um und checken die Vorräte (der Lieferservice hat bestens geklappt,
alles ist bereits eingeräumt und sogar im Kühlschrank verstaut). Mit grossen
Augen beobachten wir, wie die Nachbarn eine Packung Bier nach der anderen im
Boot verstauen. Und noch eine Packung. Und noch eine Packung… Werden die den
Hafen überhaupt verlassen?
So,
jetzt werden unsere Kojen verteilt. Jeder packt seine Sachen aus und macht sein
Bett bereit. Die wichtigsten Handgriffe (Gas, Wasser, WC) sind schnell erklärt,
dann sind wir zum ersten fertig.
Wir geniessen noch kurz die wunderbare
Abendstimmung, dann hält uns nichts mehr zurück, ein Restaurant zu suchen; der
Hunger meldet sich. Wir haben Glück und finden ein sehr gutes Restaurant, wo
wir ein fantastisches Mahl mit Muscheln, Fisch, Fleisch, Pizza, geniessen – was
immer gewünscht wird. Dieses erste spanische Essen schmeckt ganz hervorragend,
so kann es weitergehen.
Als
wir zurück aufs Boot kommen, stellen wir erstaunt fest, dass jemand die Planke,
die das Boot mit dem Festland verbindet, ganz aufs Land zurückgezogen hat. Das
war möglich, weil sie nicht am Boot festgemacht war. Kein Problem, wir legen
sie wieder korrekt hin und spazieren mit mehr oder weniger rumpeln an Bord.
Jetzt gibt es einen letzten Schlummertrunk und bald ist Ruhe im Schiff. Nach
ein paar Stunden muss der erste aufs WC und entscheidet sich, nicht dasjenige
auf dem Boot, sondern die luxuriösere Variante auf dem Land zu benützen. Aber O
Schreck! Die Planke ist weg! Was nun? Er weiss sich zu helfen, klettert an Land
und organisiert eine Ersatzplanke, diesmal mit den notwendigen Bändseln um sie
am Boot festzumachen. Gut gemacht!
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