KANAREN 2011 (7)



7.  Tag (Freitag, 15.04.2011)  SAN SEBASTIAN DE LA GOMERA – MARINA SAN MIGUEL, TENERIFFA

Heute wird wieder nur wenig Wind erwartet. Deshalb benötigen wir wieder den Motor (wir sind doch eigentlich zum Segeln hier, sonst hätten wir ja ein Motorboot chartern können, oder?). Und tatsächlich, er springt problemlos an. Ist doch mal eine gute Nachricht! Gleich nach der Hafenausfahrt müssen wir bereits auf den Verkehr achtgeben. Eine Fähre will da rein, wo wir rausgekommen sind. Und gleich dahinter folgt noch eine. Und wie! Es ist eine Schnellfähre und wir sehen staunend zu, mit welcher unglaublichen Geschwindigkeit sie ihre Schwester überholt.

Da wir unterwegs eine Mahlzeit kochen wollen, wäre doch ein Fisch dazu nicht schlecht, oder? Also Angel raus und geduldig warten.
„Da ist was!“ tönt es gleich darauf. Ein kräftiger Ruck zeigt an, dass einer angebissen hat. Aber welche Enttäuschung nach dem Einholen. Der Köder ist weg, einfach abgebissen. Um es kurz zu machen: wir haben auf diesem Törn keinen einzigen Fisch gefangen.
Nach etwa 1 ½ Stunden Fahrt entdecken wir eine grosse Rückenflosse. Und gleich daneben noch eine. 2 Grindwale schwimmen an der Wasseroberfläche. Sie lassen sich von uns nicht stören, so können wir ziemlich nahe heranfahren. Immer wieder zischt es, wenn die Tiere atmen und manchmal hört man auch einen leisen Pfeifton. Was sie sich wohl erzählen?

Nun ist es Zeit, Spaghetti zu kochen. Fisch dazu gibt es halt nur aus der Dose. Sie schmecken trotzdem hervorragend und wir machen uns auch über die letzten Reste des Weinvorrates her.
In der Zwischenzeit hat sich die Sonne hinter den Wolken hervorgekämpft und es wird richtig schön warm. Ideal, um ein Bad zu nehmen. Doch ist das Wasser wirklich für alle warm genug? Todesmutig stürzt sich der erste hinein und verkündet gleich, dass es richtig angenehm ist. Der Tauchcomputer zeigt 21 Grad an. Wirklich? – ja, wirklich! Also getrauen sich auch alle anderen ins kühle Nass. Aber wo sind nur die Badehosen? Kein Problem, man weiss sich zu helfen. Es ist einfach herrlich, über der sauberen, tiefblauen Weite zu schweben.

Rechtzeitig vor dem Abgabezeitpunkt sind wir wieder zurück in der Marina. Zuerst fahren wir zur Tankstelle und bunkern 153 l Diesel (= 7,25 l / h). Es hat bereits ein anderes Boot angelegt. Diese Crew scheint ebenfalls ein Problem gehabt zu haben. Ein Mitarbeiter der Marina turnt nämlich mit dem Bootsmannsstuhl am Vorstag herum und versucht, die losen Teile zu fixieren.
Da der Wind stark aufgefrischt hat, nehmen wir das Angebot des Mitarbeiters an, uns beim Umparkieren behilflich zu sein, dankend an. So landen wir sicher an unserem Platz. Bei der Rückgabe des Bootes gibt es einige Diskussionen über die Kostenfolgen des zerrissenen Segels und einiger defekter Ösen am Grossegel. Wir lassen uns aber die gute Stimmung nicht verderben und lassen nochmals die ganze Woche genüsslich vor unserem geistigen Auge passieren. Es war eine erlebnisreiche Zeit und jeder einzelne von uns hat viel gelernt.
Zum Nachtessen nehmen wir ein Taxi und fahren in den nahen Hafen Las Galletas.
Da gibt es ein mexikanisches Restaurant, das wir unbedingt besuchen müssen. Wir werden nicht enttäuscht. Das Essen ist wirklich hervorragend und die hungrigen Mäuler vertilgen auch tatsächlich den grossen Teller, wo ½ Meter mexikanische Spezialitäten drauf sind!
Da es langsam eng wird im Zelt (es wird ein Geburtstag gefeiert) verkrümeln wir uns an einen kleinen Tisch. Jetzt geniessen wir zum Abschluss eine Margarita und beobachten belustigt die fröhliche Gesellschaft.

Tagesweg: 31 Meilen


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